AirVenture
Der Treffpunkt fuer Fliegerfreunde
 Home Termine
 News
Airshows
 Reno Races
 History
Nose-ArtDatenschutz Links
 Impressum Forum

E-Mail

Suomen Ilmailumuseo

(Finnisches Luftfahrtmuseum Helsinki)

Ein AirVenture-Bericht von Gerhard Schmid und Hartmut Seidel

Direkt am internationalen Flughafen Helsinki-Vantaa befindet sich das Suomen Ilmailumuseo (= Finnisches Luftfahrtmuseum), in dem eine ausserordentlich interessante Sammlung von Luftfahrzeugen und anderen technischen Ausstellungsstücken, sowie auch viel Informationsmaterial in Wort und Bild zur Geschichte der Luftfahrt in Finnland zu sehen ist.

Das Suomen Ilmailumuseo befindet sich seit dem Jahre 1981 an seinem jetzigen Platz. Der besondere Reiz dieses finnischen Luftfahrtmuseums liegt darin, daß in den beiden sehr dicht gefüllten Ausstellungshallen auch viele interessante Flugzeugtypen aus finnischer Produktion ausgestellt werden, die ausserhalb Finnlands praktisch unbekannt sind.

Wir vom AirVenture-Team haben uns diese große und sehr vielseitige Sammlung von militärischen und zivilen Flächenflugzeugen und Hubschraubern bereits im Jahre 2004 angesehen und möchten Ihnen hier im Rahmen dieses Berichts einige von den vielen fliegerischen Schmuckstücken des Museums vorstellen:

Wie im Eingangstext schon erwähnt sind im Suomen Ilmailumuseo etliche in Finnland produzierte Flugzeugtypen zu sehen. So wurde zum Beispiel der zweisitzige Doppeldecker VL Viima II von dem staatlichen finnischen Flugzeughersteller Valtion Lentokonetehdas ( = VL ) entwickelt und in kleinen Stückzahlen gebaut. Von der finnischen Luftwaffe wurden von 1937 bis 1963 etwas über 20 Maschinen dieses Typs als Schulflugzeuge eingesetzt.
Maschinen vom Typ De Havilland Vampire waren die ersten Düsenflugzeuge, die bei der finnischen Luftwaffe in Dienst gestellt worden sind. Es wurden zwei Versionen dieses Flugzeugtyps beschafft : Sechs Jagdflugzeuge der Variante DH 100 im Jahre 1953 ( im Foto oben ), sowie 9 zweisitzige Schulflugzeuge der Variante DH 115 T Mk 55 in den Jahren 1955 und 1956 ( im Foto unter dem Vampire-Jäger auf dem Boden stehend ).
Eine weitere interessante Entwicklung des finnischen Flugzeugherstellers Valtion Lentokonetehdas ist das Fortgeschrittenen-Schulflugzeug VL Pyry II, von dem 40 Maschinen gebaut wurden. Die VL Pyry II standen von 1941 bis 1962 bei der finnischen Luftwaffe im Dienst.
Zusätzlich zu der großen Zahl von interessanten Originalflugzeugen gibt es im Suomen Ilmailumuseo auch viel Zubehörmaterial und Ausrüstungsgegenstände aus allen Bereichen der Luftfahrt zu sehen. Dieses Foto hier zeigt zum Beispiel eine "Emergency Pack"-Überlebensausrüstung, die in den Schleudersitzen der De Havilland Vampire Schulflugzeuge mitgeführt wurde.
Eine frühere finnische Konstruktion ist das Schul- und Verbindungsflugzeug VL Sääski II, von dem ab Ende der zwanziger Jahre etwas über 30 Maschinen gebaut wurden.
In den Jahren 1958 bis 1982 hatte die finnische Luftwaffe insgesamt 36 Maschinen vom schwedischen Typ Saab Safir 91 im Dienst. Das Modellflugzeug vor der Saab Safir zeigt eine finnische Eigenentwicklung vom Typ Valmet L-70 Vinka, von der insgesamt 30 Maschinen als Nachfolger für die Saab Safir beschafft wurden. Sowohl die Saab Safir als auch die Valmet Vinka wurden vor allem für die fliegerische Grundausbildung und auch als Verbindungsflugzeuge genutzt. Die meisten Valmet Vinka befanden sich übrigens auch im Jahre 2004 noch im Einsatz bei der finnischen Luftwaffe.
Von dem Anfänger- und Fortgeschrittenenschulflugzeug VL Tuisku wurden von der finnischen Luftwaffe in den Jahren 1933 bis 1949 insgesamt 31 Maschinen eingesetzt. Die hier im Suomen Ilmailumuseo ausgestellte VL Tuisku ist - soweit bekannt - die einzige Maschine dieses Typs, die heute noch existiert.
Von dem Allwetter-Überschalljäger vom schwedischen Typ Saab Draken wurden von der finnischen Luftwaffe zwischen 1972 und dem Jahr 2000 insgesamt 42 Maschinen eingesetzt. Während die Saab Draken die in den Jahren 1944 bis 1945 als neues Abzeichen der finnischen Luftwaffe eingeführte weiß-blau-weiße Kokarde trägt, ist im Vordergrund auf der Tragflächenunterseite der IVL A 22 Hansa das blaue Hakenkreuz zu sehen, welches von 1918 bis 1944 / 45 das offizielle Abzeichen der finnischen Luftwaffe gewesen ist. Das blaue Hakenkreuz der früheren finnischen Luftstreitkräfte hat nichts mit dem Hakenkreuz des deutschen Nationalsozialismus zu tun. Hakenkreuzsymbole sind schon seit prähistorischer Zeit in vielen Teilen der Welt bekannt und haben die unterschiedlichsten Bedeutungen. So sollte das Hakenkreuz in nordischen Ländern zum Beispiel oftmals den Hammer des Donnergottes Thor symbolisieren.
Zusätzlich zu den finnischen Eigenentwicklungen sind im Suomen Ilmailumuseo auch viele ausländische Flugzeugtypen zu sehen, die zum Teil in Finnland in Lizenz produziert worden sind. So wurden zum Beispiel von dem deutschen Marine-Aufklärungsflugzeug Hansa-Brandenburg W 33 in Finnland 120 Maschinen unter der Bezeichnung IVL A 22 Hansa in Lizenz hergestellt. Die Maschinen dieses Typs wurden von 1922 bis 1936 von der finnischen Luftwaffe eingesetzt. Die hier im Museum ausgestellte IVL A 22 Hansa wurde 1922 gebaut und ist das älteste in Finnland hergestellte Flugzeug, welches heute noch existiert.
Dieser Hubschrauber vom Typ Bell 47 ist am 11.5.1953 in Finnland eingetroffen und war zum damaligen Zeitpunkt der erste Hubschrauber überhaupt in ganz Finnland. Er wurde kurzzeitig von der finnischen Luftwaffe eingesetzt und befand sich ab 1957 im Dienst bei dem finnischen Elektrizitätsunternehmen IVO. Am 26.11.1976 wurde der letzte Flug mit diesem Bell 47 durchgeführt.
Von dem Schulflugzeug vom französischen Typ Caudron C 60 wurden zunächst 30 Maschinen in Frankreich bestellt und in den Jahren 1923 und 1924 an die finnische Luftwaffe geliefert. Von 1927 bis 1928 wurden dann noch 34 weitere Caudron C 60 in Finnland in Lizenz gebaut. Die letzten Maschinen dieses Typs wurden 1936 von der finnischen Luftwaffe ausser Dienst gestellt.
Im Suomen Ilmailumuseo werden auch etliche interessante Zivilflugzeuge ausgestellt. Ein besonders schönes Exemplar ist diese Maschine vom Typ Convair Metropolitan, die von der Fluggesellschaft Finnair von 1953 bis 1980 im Linienflugverkehr eingesetzt worden ist.
In den Jahren 1929 bis 1945 wurden von der finnischen Luftwaffe auch insgesamt 39 Maschinen vom tschechoslowakischen Typ Letov S 218 A Smolik als Schulflugzeuge eingesetzt. Zehn dieser Maschinen wurden noch in der Tschechoslowakei gebaut, die restlichen 29 Letov Smolik wurden in Finnland in Lizenz hergestellt.
Die Convair Metropolitan ist ein Kurz- und Mittelstreckenverkehrsflugzeug für bis zu 52 Passagiere. Die Besucher des Suomen Ilmailumuseo können sich die Passagierkabine der dort ausgestellten Convair Metropolitan auch von innen ansehen.
In der vielseitigen Flugzeugsammlung des Suomen Ilmailumuseo bei Helsinki sind auch einige Warbirds vertreten. So zum Beispiel auch dieses Jagdflugzeug vom britischen Typ Hawker Hurricane, von dem die finnische Luftwaffe Anfang der vierziger Jahre einige Maschinen im Einsatz hatte. Das auf der Wand im Hintergrund zu sehende Wort "ILMAVOIMAT" ist übrigens das finnische Wort für "Luftstreitkräfte".
Diese Lockheed Lodestar wurde 1940 gebaut und befindet sich seit 1953 in Finnland. Die Maschine wurde mit einer Spezialausrüstung ausgestattet und von der finnischen Fluggesellschaft Kar-Air bis zum Jahr 1972 für geologische Vermessungsflüge im Rahmen der Suche nach Bodenschätzen eingesetzt.
Die Polikarpov I-16 UTI ( andere Bezeichnung auch "Polikarpov UTI-4" ) ist eine zweisitzige Trainer-Version des berühmten russischen Jagdflugzeugs Polikarpov I-16, genannt "Rata". Soweit bekannt ist diese Maschine hier weltweit das einzige derartige Schulflugzeug-Exemplar der "Rata", welches heute noch existiert.
Diese Douglas DC-3 wurde im Jahre 1954 von der finnischen Fluggesellschaft Kar-Air erworben und bis 1973 für Linien- und Charterflüge eingesetzt. Anschließend wurde auch die DC-3 mit einer Spezialausrüstung ausgestattet und noch bis 1979 ähnlich wie die im oberen Foto gezeigte Lockheed Lodestar für geologische Vermessungsflüge bei der Suche nach Bodenschätzen verwendet.
Im Jahre 1939 wurden für die finnischen Luftstreitkräfte zwei Maschinen vom Typ Fieseler Fi 156 Storch gekauft und hauptsächlich als Verbindungsflugzeuge eingesetzt. Dieser Fieseler Storch hier war bis 1960 bei der finnischen Luftwaffe im Dienst und wurde anschließend an einen zivilen Eigner verkauft.
Die Karhumäki Karhu 48 B war eine interessante finnische Eigenentwicklung eines viersitzigen einmotorigen Reiseflugzeugs aus dem Jahre 1948. Es wurden aber leider nur 2 Maschinen dieses Flugzeugtyps gebaut.
Hier kommen Sie zur Internetseite des Suomen Ilmailumuseo am Flughafen Helsinki-Vantaa : www.suomenilmailumuseo.fi  
 

 

[Home] [Termine] [News] [Tipps] [Airshows] [Reno Races] [History] [Nose-Art] [Datenschutz][Links] [Impressum]